Die Sparpolitik des Ministers bedroht die Gesundheit von Millionen Menschen – und sorgt langfristig für Mehrausgaben in Milliardenhöhe.
Neuss, 02.01.2024 – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt die Bevölkerung bluten. Denn die Kürzung der Behandlung von Parodontitis – die sich unter anderem durch Zahnfleischbluten äußert – gefährdet die Mundgesundheit von rund 35 Millionen Betroffenen. „Das Handeln des Ministers ist unverantwortlich und schadet unseren Patientinnen und Patienten“, sagt Dr. Ralf Hausweiler, Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein.
Erst 2021 war die Parodontitisbehandlung nach modernstem, wissenschaftlichem Standard in den Versorgungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen worden, um der Volkskrankheit Parodontitis Einhalt zu gebieten. Die häufig unterschätzte Krankheit, die sich unter anderem durch Zahnfleischbluten äußert, kann unbehandelt zum Zahnverlust führen. Darüber begünstigt sie – wissenschaftlichen Studien folgend – zahlreiche weitere Erkrankungen, beispielsweise Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Alzheimer.
Dass der Bundesgesundheitsminister ausgerechnet hier den Rotstift ansetzt, ist nicht nachzuvollziehen. „Jeder investierte Euro in die Parodontitisbehandlung bewirkt langfristig eine Ersparnis von 76 Euro durch die Vermeidung von anderen Erkrankungen“, erklärt Dr. Ralf Hausweiler. Die Folgekosten von einer unbehandelten Parodontitis belaufen sich auf einen Zeitraum von zehn Jahren je nach Quelle auf 35 bis 60 Milliarden Euro. „Lauterbachs Rechnung geht auch gesundheitsökonomisch nicht auf. Es ist Irrsinn, an dieser Stelle zu sparen!“
Verbunden mit zahlreichen weiteren Fehlentwicklungen wie der Bürokratiebelastung, die –auf Kosten der Behandlungszeit für die Patienten – immer mehr Kapazitäten in den Praxen bindet, ist die ambulante zahnärztliche Versorgung in Gefahr. Eine Studie im Auftrag der Apobank hat ergeben, dass die Bürokratie rund 73 Prozent der befragten jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte von einer Praxisgründung abhält. Niedergelassenen Zahnärzten fällt es daher zunehmend schwerer, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für ihre Praxen zu finden.
Wenn Lauterbach seinen Kurs nicht unmittelbar korrigiert, drohen Terminengpässe und langfristig ein Praxissterben. „Wir brauchen einen Politikwechsel, denn dieser Gesundheitsminister gefährdet die ambulante Versorgung“, so Dr. Hausweiler.
Daniel Schrader, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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