Lieber Dirck,
75 Jahre und ein großer Abschied. Ein Leben in den Diensten der Zahnmedizin und für die Zukunft seiner Kollegenschaft.
Dirck Smolka – ein Mann, der keine halben Sachen macht. Fast drei Jahrzehnte ist er das Gesicht und die treibende Kraft hinter dem Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein, kurz VZN. Seit 1992 Mitglied im Verwaltungsausschuss, von 1997 bis 2005 dessen stellvertretender Vorsitzender und knapp zwanzig Jahre der Vorsitzende des VZN. Jetzt, mit 75 Jahren, tritt er als Vorsitzender zurück und hinterlässt ein beeindruckendes Vermächtnis. Dirck Smolka, der Warren Buffett der Zahnärzteschaft in Nordrhein! Übrigens hat er noch etwas mit dem amerikanischen Finanzinvestor gemeinsam: die Liebe zum Eis.
In einem Interview mit dem Business Insider im letzten Jahr wird Warren Buffett zitiert: „I’m happier when I’m eating hot fudge sundaes …“ – übersetzt: „Ich bin glücklicher, wenn ich einen Eisbecher mit heißem Karamell esse.“
Zur Historie: In einer der südlichsten Ecken Deutschlands, in Meersburg am schönen Bodensee geboren, verbringt er die ersten Grundschuljahre rund 800 Kilometer nördlicher, im niedersächsischen Ahlhorn und beendet die Grundschulzeit in Weeze. Seine Gymnasialzeit erlebt er in Goch, die anschließende Lehre zum Werkzeugmacher in Troisdorf. Auf dem zweiten Bildungsweg macht er auf einem Abendgymnasium in Bonn Abitur, zeitgleich leitet er den Werkzeugbau seiner Ausbildungsfirma.
Nach dem Grundwehrdienst studiert er von 1974 bis 1979 Zahnmedizin in Bonn. Mit der Approbation in der Tasche leistet Dirck Smolka seinen Wehrdienst als Stabsarzt in Gerolstein ab. Danach folgt seine zweijährige Assistenzzeit in Bonn und Köln – und die Treue zum Kammerbezirk nimmt seinen Anfang.
1979 beginnt also Dircks Karriere als Zahnarzt – ein Beruf, der ihm genauso ans Herz wächst wie die Menschen, für die er Verantwortung übernimmt. Seinen ersten politischen Schritt macht er 1980 mit dem Eintritt in den Freien Verband Deutscher Zahnärzte.
Seine Praxis in Bonn führt er ab 1982 mit derselben Präzision und Hingabe, die auch seine berufspolitische Arbeit auszeichnen. Neben seiner Praxis startet er im selben Jahr seinen Lehrauftrag als Berufsschullehrer, vier Jahre später als Mitglied der Vertreterversammlung der KZV Nordrhein und ab 1992 als Mitglied der Kammerversammlung.
22 Jahre bist du nun dabei, lieber Dirck!
Ob als Vorsitzender des Haushaltsausschusses oder im Beirat der KZV Nordrhein, Mitglied im Prüfungsausschuss der Zahnärztekammer Köln, Kreisstellenobmann für den Raum Bonn oder Mitglied der Vertreterversammlung der apoBank: Dein unermüdlicher Einsatz ist beispielhaft für das Wohl der Zahnärzteschaft in Nordrhein.
1997 tritt Drick in den Verwaltungsausschuss des VZN ein, zunächst als stellvertretender Vorsitzender, und übernimmt 2005 die Führung. Dein unausgesprochenes Motto: Klarheit, Pragmatismus und immer ein Ziel vor Augen. Ich wiederhole mich: „Zum Wohl der Zahnärzteschaft“ – mit dem Zusatz „in der Rente“.
Unter seiner Leitung wächst das Versorgungswerk zu einer sicheren Säule der Altersvorsorge für über 14.000 Mitglieder. Mit einem kühlen Kopf und einer Leidenschaft für Finanzen meistert er unruhige Märkte, optimiert Kapitalanlagen und beweist, dass Expertise nicht allein von Berufstiteln abhängt. Seine Mischung aus Professionalität und Bodenständigkeit macht ihn nicht nur bei Kollegen, sondern auch bei externen Fachleuten zu einer anerkannten Größe.
Doch bei aller Verantwortung ist Dirck immer Mensch geblieben. Ob mit einem Glas Wein in der Hand oder auf der Suche nach der besten Eisdiele Europas – er lebt mit einer Leidenschaft, die ansteckend ist. Seine Liebe zu englischen Autos, seine Affinität zu allem Technischen (außer Smartphones!) und sein Rückzugsort am Bodensee zeigen, dass Dirck ein Mann ist, der das Leben ebenso genießt wie die Arbeit.
Nun, da du den Staffelstab weitergibst, bleibt ein Versorgungswerk, das stabiler und zukunftsfähiger kaum sein könnte – ein Erfolg, der zu großen Teilen deiner unermüdlichen Arbeit zu verdanken ist. Lieber Dirck, danke für deinen Weitblick, deine Hartnäckigkeit und deinen Humor. Du hinterlässt große Fußstapfen und ein noch größeres Vermächtnis.
Ich knüpfe an die Laudatio der Kollegen Dr. Lynen und Dr. Seuffert zu deinem 65. Geburtstag an und dir den Abschlussvermerk „uneingeschränkt“ verliehen. Zehn Jahre später und zum Anschluss deiner Arbeit kann ich das nur bestätigen. Abschlussvermerk: „uneingeschränkt“. Kurz: Alles Gute für deinen nächsten Abschnitt, lieber Dirck! Und vielleicht ein bisschen mehr Zeit für Familie, besondere Eiscremes, englische Autos und hervorragende Weine! Eventuell bleibt ja noch ein Zeitfenster, dein Handy zu zähmen. – PAUSE
By the way: Warren Buffett wechselte mit 89 Jahren vom Klapphandy zum iPhone, betont aber, nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, zum Smartphone-Zombie zu werden. Das war vor drei Jahren.
Lieber Dirck,
du hast dein Feld hervorragend bestellt, und viele Kolleginnen und Kollegen erfreuen sich bereits an der Ernte, manche arbeiten noch darauf hin.
Die heutige Ehrung ist für uns ein hochwillkommener Anlass, dir für dein Schaffen und Wirken zu danken, das immer zielgerichtet und von der Verantwortung für unsere Zahnärzteschaft geprägt war.
Dr. Ralf Hausweiler
Lieber Dirck,
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Dr. Dr. Seuffert,
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter lieber Professor Becker,