Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Dr. Dr. Seuffert,
stellen Sie sich vor, das VZN wäre eine große Bühne – mit dem Rampenlicht, das den Vorstand erhellt. Lieber Detlef, dann stehst auch du dort seit 2005 als stellvertretender Vorsitzender. Fast 20 Jahre hast du die Geschicke mit gelenkt über Wege und durch Landschaften, die du sicher mit deinem Campingbus und früher sogar mit deinem Geländewagen umfahren wärst. Auf dieser langen Reise hast du dich flexibel gezeigt, manchmal aber auch hast du – und zurecht – stur geradeaus gelenkt. Bisweilen wussten wir dich leise auf der Überholspur für unsere Rentnerinnen und Rentner sowie die, die es noch werden.
Doch zum sonnigen Beginn deiner Reise: Der Sonntag ist der Sonne zugeordnet. Sie symbolisiert Optimismus, Lebensfreude, Ruhm und Selbstbewusstsein. Menschen, die sonntags geboren wurden, wird deshalb nachgesagt, dass sie von der Sonne gesegnet seien.
Lieber Detlef, nicht dass du jetzt abhebst, es trifft leider auf jede/jeden 7.ten hier im Raum zu.
Trotzdem: Ein solches Sonntagskind ist Detlef Seuffert. Am Sonntag, den 5. August 1951 begann seine Reise in Duisburg-Neudorf. Nach erfolgreichem Abitur und der Bundewehrzeit gab es einen Studienschlenker nach Aachen, damals noch Chemie. In dieser kurzen Episode wurde dir wohl beigebracht, wie man komplexe Verbindungen herstellt – chemisch wie menschlich. Schließlich fand er im Studienfach Medizin seine Freude und beendete dies in Düsseldorf. Parallel studierte Detlef glücklicherweise von 1980 bis 1986 Zahnmedizin als Studienkommilitone .
Die ärztliche Promotion erfolgte 1982, die zahnärztliche Promotion am 3.Februar 1988.
Und das Rheinland ist es dann auch seine Bühne geblieben. Seine eigene Praxis in Duisburg-Mündelheim eröffnete Detlef Seuffert am 1. Juli 1988. Schnell wurde er über die Grenzen hinaus bekannt. In seinem Spezialgebiet, der Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen, war er auch für Patienten über Duisburg hinaus als Spezialist bekannt. Sogar Patienten aus München nahmen seine Expertise gerne wahr und fanden den Weg nach Duisburg.
Viele Fortbildungen und viel Zeit braucht es, um ein solches Fachwissen und Expertise zu erlangen. Ernsthaftigkeit in der Fortbildung und in der Patientenbehandlung zeichnen ihn aus. Wen wundert es, dass er auch bei der KZV als Berater eingesetzt wurde.
Mit großer Präzision hast Du nicht nur in Deiner Praxis, sondern auch in Deiner standespolitischen Arbeit bewiesen, dass Du den richtigen Ton triffst – mal ernsthaft, mal charmant. Dein langjähriger Mitstreiter Dirck Smolka sagt über dich: „Er ist der ausgleichende Pol, ich haue gerne auf den Putz.“ Ihr wart ein perfektes Team – der stille Dirigent und der Paukenschläger. Wobei du dein Schlagzeug zum Ausgleich im Keller malträtiert hast, richtig? Schlussendlich habt ihr gemeinsam das Versorgungswerk zu einer verlässlichen Festung ausgebaut, die selbst Wirtschaftskrisen und Niedrigzinsstürme überstand.
Dein standespolitisches Engagement begann jedoch schon kurz nach der Niederlassung und führte in den Bezirksvorstand der Bezirksgruppe Duisburg im FVDZ. Viele Ehrenämter folgten, wie beispielsweise der stellvertretende Kreisvereinigungsobmann oder Mitglied der Vertreterversammlung der KZV Nordrhein.
1994 führte ihn seine Reise zum Versorgungswerk, dort wählte ihn die Kammerversammlung in den damaligen Aufsichtsausschuss und 1999 als Mitglied in den damaligen Verwaltungsausschuss des Versorgungswerkes der Zahnärztekammer Nordrhein. Dort ist er für sein umfassendes Wissen und seine Zuverlässigkeit bekannt.
Das sind mittlerweile 30 Jahre, lieber Detlef.
Gemeinsam mit Dirck Smolka bildeten die beiden seit 2005 die Spitze des Versorgungswerkes und haben viel Zeit gemeinsam in die Arbeit investiert. „Für ihn und auch mich war das Versorgungswerk immer das Maß aller Dinge“, sagt Kollege Smolka über die gemeinsame Arbeit.
Unter ihrer gemeinsamen Leitung wuchs das Versorgungswerk mit über 14.000 Mitgliedern zu einer sicheren Säule der Altersvorsorge der nordrheinischen Kolleginnen und Kollegen.
Beide haben mit viel Feingefühl schwierige Situationen, wie 2008 die Wirtschaftskrise, die Eurokrise, Pandemie, Ukrainekrieg und die jahrelange Niedrigzinsphase gemeistert und die entscheidenden Wendungen vorgenommen, die dem Versorgungswerk und damit uns allen zugutegekommen sind. Dafür sind wir auch dir sehr dankbar.
Jede große Inszenierung, jede Bühne braucht auch einen Hauch Humor. Lieber Detlef, es gibt wenige Menschen, die mit solch einer Gelassenheit über sich selbst lachen können. Dein soziales Engagement – sei es für Fördervereine, die Zahnarzt-Initiative Duisburg – zeigt, dass Du nicht nur für Dein Fach brennst, sondern auch ein Herz für die leisen Töne im Leben hast. Im Dezember 2018 schrieb die WAZ über die Zahnarzt-Initiative Duisburg: Seit 22 Jahren sammelt die Initiative Altgold von Kronen und Brücken und konnten dadurch schon über eine Million Euro für heimische Organisationen spenden.
Bravo!
Privat bist Du ein Regisseur des Glücks – ein Ehemann, ein Vater und ein Großvater, der bei seinen fünf Enkelkindern wohl die besten „Geschichten aus dem Praxisschrank oder Campingbus“ erzählen kann. Und wenn Du mit Deiner Kamera unterwegs bist, dann wissen wir: Du siehst die Welt immer durch ein ganz besonderes Objektiv.
Lieber Detlef, heute bitten wir Dich auf die Bühne, als Co-Regisseur des VZN. Für Dein Engagement, Deine Weisheit und Deine ruhige Hand verleiht Dir die Zahnärztekammer Nordrhein die Verdienstmedaille in Gold. Wir alle danken Dir von Herzen und wünschen Dir, dass Du weiterhin immer den richtigen Moment für Dein nächstes Meisterwerk findest – ob mit der Kamera, im Camper oder mit Deiner Familie.
Dr. Ralf Hausweiler
Lieber Dirck,
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Dr. Dr. Seuffert,
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter lieber Professor Becker,