Karies und Parodontitis sind bakteriell verursachte Erkrankungen.
Da liegt es nahe, dass die bakteriell belegte Zunge mit in ein Mundhygienekonzept eingegliedert wird. Doch die Zusammenhänge sind komplizierter, als es sich der Laie auf Anhieb vorstellt.
Denn Karies und Parodontitis werden nicht durch frei im Mund umherschwirrende Bakterien ausgelöst. Klebriger und fest an den Zähnen haftender Belag, die Plaque ist verantwortlich, und die gilt es, bei der häuslichen Zahnpflege zu entfernen, bevor sie schadet. Die gezielte und gründliche Plaqueentfernung lernt sich aber nicht von selbst. Beim Erhalt der Mundgesundheit ist immer eine Unterstützung durch die Prophylaxeassistentin in der Zahnarztpraxis hilfreich. Dazu gehört auch die tägliche Entfernung der Beläge im Zahnzwischenraum. Die Zahnbürste gelangt dort aber nicht hin, deshalb sind Zahnseide, spezielle Zahnzwischenraumbürstchen oder Zahnhölzchen unverzichtbar.
Deutsche Verkaufszahlen dieser Produkte und auch die Zahl der Neuerkrankungen belegen, dass hier noch ein deutlicher Nachholbedarf besteht. Ist die häusliche Zahnreinigung erfolgt, bleiben immer noch Restbeläge übrig. Hier müssen Profis ran: Die regelmäßige professionelle Zahnreinigung in individuell festzulegenden Abständen durch die Prophylaxeassistentin bewirkt, dass diese Restbeläge gründlich entfernt werden.
„Vergiss die Zunge nicht“ lautet eine Kampagne mit dem Aufruf, auch die Zunge regelmäßig zu reinigen. Asiaten machen dies schon seit Jahrhunderten. In der traditionellen chinesischen Medizin hat die Diagnostik und Pflege der Zunge schon immer einen sehr hohen Stellenwert. Und tatsächlich: In der modernen Parodontologie gibt es neue Konzepte, in denen begleitend zur üblichen zahnärztlichen Therapie auch der gesamte Mundraum nebst Zunge desinfiziert wird, um den „Nachschub“ der Problemkeime zu reduzieren. Bei diesen Problempatienten wird auch die tägliche mechanische Reinigung der Zunge empfohlen. So plausibel diese Empfehlung auch ist: Ein wissenschaftlicher Beweis für die Wirkung der täglichen Zungenreinigung steht noch aus, wenn auch erste Erfahrungen zumindest einen leicht positiven Effekt vermuten lassen. Bewiesen ist, dass die mechanische Zungenhygiene bei sachgemäßer Anwendung nicht schadet.
Anders verhält es sich bei Mundgeruchproblemen. Immerhin leidet ein Drittel der Bevölkerung unter schlechtem Atem, oft, ohne es zu wissen – denn die eigene Nase gewöhnt sich schnell an den eigenen Geruch. Über 90 Prozent der Ursachen liegen im Mundbereich, der oft beschuldigte Magen ist nur selten der Verursacher. Verantwortlich sind oft flüchtige Schwefelverbindungen aus absterbenden Schleimhautzellen und Bakterien.
Bei Mundgeruch ist die mechanische Zungenreinigung sinnvoll. Zumindest in der ersten halben Stunde nach der Reinigung reduziert sich dadurch die Geruchsempfindung oft deutlich. Die heute käuflich zu erwerbenden Zungenreiniger sind durchaus akzeptabel: Lösten ältere überdimensionierte Modelle bei vielen Patienten schon beim bloßen Anblick einen Würgereiz aus, sind mittlerweile verschiedene Modelle in Zahnbürstengröße erhältlich.
Die Zungenhygiene alleine reduziert aber das Mundgeruchproblem nicht auf Dauer. Meistens ist eine umfangreiche zahnärztliche Diagnostik und Therapie nötig, denn die für Mundgeruch verantwortlichen Schwefelverbindungen findet man auch im Bereich von Karies, rauen Kronen- und Füllungsrändern und insbesondere in parodontalen Wunden, bzw. Wundtaschen. Deshalb ist der Zahnarzt auch bei Mundgeruchproblemen immer der richtige Ansprechpartner.
Dr. med. dent. Jürgen Zitzen
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Karies und Parodontitis sind bakteriell verursachte Erkrankungen.