Von der Störung, über die Pöbelei, Beleidigung und Drohung bis hin zum körperlichen Angriff: Immer wieder gibt es Berichte über Angriffe und Drohungen gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen.
Das Gesundheitsministerium sowie zentrale Akteure des Gesundheitswesens in Nordrhein-Westfalen haben im Februar 2025 eine Initiative gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung gegenüber den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen gestartet. Am Mittwoch, 16. April 2025, haben sich die gesetzlichen Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen der Initiative sowie der dazugehörigen gemeinsamen Resolution angeschlossen. Mit der Initiative setzen sie, das Gesundheitsministerium und alle weiteren Beteiligten, gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Hass, Hetze und Handgreiflichkeiten gegenüber den Helferinnen und Helfern in der Not. Die Initiative betont die enorme gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen – ganz egal welcher Herkunft und welcher Hautfarbe.
Unter den Hashtags
#RassismusHilftKeinBisschen,
#GewaltHilftKeinBisschen,
#DiskriminierungHilftKeinBisschen,
jeweils als Slogan kombiniert mit der Entgegnung ‚Wir schon!‘ wollen sie öffentlichkeitswirksam auf das Problem von Übergriffen aufmerksam machen und zugleich Solidarität mit allen Beschäftigten im Gesundheitswesen zeigen.
Die Initiative betont die enorme gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen – ganz egal welcher Herkunft und welcher Hautfarbe. Die Slogans verdeutlichen die Rolle der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen als Kümmerer und Helfer in der Not und setzen diese der zerstörerischen Kraft von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt entgegen.
Anlass für den Start der Initiative sind Gewaltvorfälle im Gesundheitsbereich sowie Berichte über Rassismus und Diskriminierung.
„Menschen anzupöbeln, zu beleidigen oder gar zu attackieren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben anderen zu helfen, ist besonders perfide und schärfstens zu verurteilen. Berichte über Gewaltvorfälle, Rassismus und Diskriminierung gegenüber Ärztinnen, Ärzten, medizinischem und pharmazeutischem Fachpersonal, Rettungskräften, Pflegekräften und allen weiteren Beschäftigten im Gesundheitswesen bestürzen mich zutiefst. Wir müssen dem gesellschaftlich den Riegel vorschieben, in dem wir klar und deutlich zeigen, dass wir solches Verhalten nicht akzeptieren und tolerieren. Ich freue mich deswegen sehr, dass wir mit der Initiative mit dem Gesundheitswesen gemeinsam gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung gegenüber den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen eintreten und ein Zeichen setzen. Denn im Schulterschluss ist die Stärke und der Zusammenhalt der Mitte der Gesellschaft, die für Toleranz, Akzeptanz und Respekt steht, am deutlichsten“, so Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Die Unterzeichner dieser gemeinsamen Initiative setzen ein klares Zeichen der Solidarität:
Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für diese Sicherheit zu sorgen. Es ist die bürgerliche und menschliche Pflicht eines jeden Einzelnen, sich entschieden Rassismus, Gewalt und Diskriminierung entgegenzustellen, wenn man dies beobachtet. Denn Rassismus, Gewalt und Diskriminierung helfen kein bisschen, die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen schon – jeden Tag, rund um die Uhr.
Neben dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium sind die folgenden Organisationen an der Initiative beteiligt:
Mit einem Baby im Arm und zwei kleinen Kindern an der Hand, so ist Ganiyat Lawal vor acht Jahren hier in Deutschland angekommen. Seit 2022 macht sie die Ausbildung als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) in der Praxis von Dr. Hausweiler in Düsseldorf. „Und wenn ich die Prüfung im Januar 2026 fertig habe, dann fahre ich in den Urlaub, aber ohne Kinder“, lacht die aus Lagos in Nigeria stammende Frau. Ihre Anfänge in Deutschland waren schwer, sehr schwer sagt sie. Aber der Chef und alle Kolleginnen und Kollegen machen es ihr leicht.
In jeder Zahnarztpraxis kann es zu diskriminierendem, rassistischem oder gewalttätigem Verhalten gegenüber Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund kommen – sei es durch abwertende Bemerkungen von Patienten oder respektloses Verhalten, bis hin zur Verweigerung der Behandlung. Solche Vorfälle erfordern eine professionelle und besonnene Reaktion, um Eskalationen zu vermeiden und ein respektvolles Miteinander zu fördern. Dieser Leitfaden kann helfen, herausfordernde Situationen professionell zu deeskalieren und eine respektvolle Praxisumgebung zu gewährleisten.