Umzug, Fortbildung, Notfalldienste – in den vergangenen Monaten hat sich in der Kammer viel getan, während gleichzeitig der Haushalt stabilisiert werden konnte.
Der Jahresanfang stand für die Zahnärztekammer Nordrhein unter dem Titel Neuanfang. Seit Januar arbeitet die Verwaltung von ihren neuen Räumen in Neuss aus. „Wir sind stolz, hier zu sein, und froh, den Jahreswechsel mit dem Umzug so komplikationslos wie möglich bewältigt zu haben“, sagte Kammerpräsident Dr. Ralf Hausweiler bei der Kammerversammlung am 17. Juni in Neuss.
Trotz der aufwändigen Logistik seien die Auswirkungen für Gäste und Besucher kaum wahrnehmbar gewesen, wie Vizepräsident Dr. Thomas Heil berichtete: „Das Fortbildungsinstitut war bereits in der zweiten Januarwoche wieder geöffnet.“ Mit den neuen, hellen und modernen Räumen sei auch noch einmal die Qualität des Karl-Häupl-Instituts gestiegen.
Der Umzug steht dabei auch symbolisch für die Erneuerung der Verwaltung. So berichtete Dr. Heil den Delegierten über die Neuerungen, die sich in den vergangenen Monaten innerhalb der Kammer getan haben. Dazu zählt unter anderem die Einführung des Schichtsystems für den Notfalldienst, mit dem die individuellen Dienstzeiten für die Kollegenschaft erheblich reduziert werden konnten. „Die neue Notfalldienstordnung hat zu weniger Einsatzzeiten geführt und sie funktioniert“, so Dr. Heil. Darüber hinaus stünden Gespräche an, das Modell in Aachen, wo Nachtnotdienste auf die dortige Uniklinik übertragen werden können, auch auf andere Gebiete auszuweiten. „Konkret hat die Uniklinik Bonn Interesse geäußert“, berichtete Dr. Heil.
Auch Düsseldorfer Modell zum Infektionsschutz könnte in Zukunft ausgeweitet werden. Teilnehmende Praxen dieses Projektes werden von der Kammer intensiv geschult und entsprechend nachrangig beziehungsweise nur mit konkretem Anlass von Gesundheitsämtern begangen. Bislang steht die Teilnahme daran Zahnärztinnen und Zahnärzten in Düsseldorf, Köln, dem Kreis Mettmann sowie dem Rhein-Sieg-Kreis offen. Inzwischen haben jedoch auch Aachen und Heinsberg ihr Interesse an einer Projektteilnahme angekündigt.
Darüber hinaus hat auch das Fortbildungsinstitut sein Auftreten stark verändert. Zum einen durch den Umzug in die modernen Räume in Neuss, zum anderen durch eine Weiterentwicklung des Angebots. „Mit unserer Online-Fortbildung Follow-up haben wir mehr als 8.000 Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxismitarbeitende erreicht“, so Dr. Heil. Darüber hinaus wurden mit IUZ 4.0 und KHI on Tour neue Formate im Fortbildungsangebot des Karl-Häupl-Instituts etabliert.
Ein neuer Auftritt prägt auch die Öffentlichkeitsarbeit der Zahnärztekammer Nordrhein. So wurden die Webseite der Kammer und das Stellenportal Dentoffert umfassen optisch, technisch und inhaltlich überarbeitet, um den Mitgliedern die Informationen leichter zugänglich zu machen. Der Social-Media-Auftritt wurde zudem um einen Account bei Instagram erweitert. Inzwischen haben sich auch die Newsletter der Kammer etabliert. „Die Öffnungsrate unseres Newsletters Kammer kompakt liegt bei 75 Prozent und ist damit dreimal höher als im Marketing üblich“, berichtete Dr. Heil.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Ausbildungskampagne zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. „2017 sind wir mit unserem visionären Ansatz allein gestartet, inzwischen konnten wir bundesweit die Kammern von unserer Idee überzeugen“, erklärte Kammerpräsident Dr. Ralf Hausweiler. Seit dem vergangenen Jahr setzt die Kampagne auf eine Kooperation mit Influencern bei TikTok, wodurch mehr als 2,7 Millionen Nutzer erreicht werden konnten und so ein positives Bild des Ausbildungsberufs der ZFA vermittelt werden konnte.
Ein positives Bild vermitteln ebenso die Haushaltszahlen der Zahnärztekammer Nordrhein. Durch Einsparungen und höhere Einnahmen konnte die Zahnärztekammer Nordrhein 2022 mit schwarzen Zahlen abschließen. „Das Ergebnis ist gut, unser Haushalt ist solide und deutlich besser, als wir es im Haushaltsplan veranschlagt hatten“, berichtete Dr. Hausweiler. Auch die bisherige Entwicklung im Jahr 2023 sieht positiv aus.
Nach Jahren der Defizite konnte der Haushalt der Kammer in dieser Legislaturperiode nachhaltig konsolidiert werden, während gleichzeitig die Mindestrücklage wieder aufgefüllt wurde. Ein entscheidender Faktor dafür war auch der Umzug in die neuen Räume in Neuss, wodurch die Kammer sich nicht nur modernisiert, sondern auch erheblich Kosten eingespart hat.
2022 war ein Jahr der Veränderungen für die Zahnärztekammer Nordrhein. Was sich in den einzelnen Abteilungen der Verwaltung getan hat, lesen Sie unserem Jahresbericht, den Sie hier finden können.