Mit einem Informationstag für Zugewanderte hat die Kammer für eine ZFA-Ausbildung geworben. Nun werden dringend Praxen für Praktika und Ausbildungen im Raum Aachen gesucht.
Die Zahnärztekammer Nordrhein hat im April gemeinsam mit dem Arbeitskreis Arbeitsmarkt Aachen, der sich unter der Leitung der Stadt Aachen aus dem Jobcenter StädteRegion Aachen, der Städteregion Aachen, der Bundesagentur für Arbeit Aachen – Düren, Stadt Aachen, dem Kommunalen Integrationszentrum StädteRegion Aachen und dem Kommunalen Integrationszentrum Aachen zusammen zusammensetzt, einen Informationstag in der Aachener Nadelfabrik für zugewanderte Menschen auf Ausbildungs- oder Jobsuche organisiert, um ihnen exklusiv die Arbeitsmöglichkeiten in der Zahnartpraxis vorzustellen.
Dr. Thomas Heil, Vizepräsident der Zahnärztekammer Nordrhein, informierte die rund 140 Teilnehmenden vor Ort über das Berufsfeld ZFA sowie die Voraussetzungen für eine Ausbildung. Begleitet wurde er von Jörg Kuiper, Leiter der Abteilung Ausbildung, sowie der Verwaltungsmitarbeitenden Simone Omsels-Sperling, um gemeinsam die Fragen der Anwesenden zu beantworten.
Dr. Heils Appell an die Zuhörenden war dabei deutlich: „Ich freue mich, dass so viele von Ihnen gekommen sind, denn wir brauchen Sie unbedingt in unseren Praxen!“ Neben der klassischen Ausbildung berichtete Dr. Heil zudem über die mehrwöchige Schulung, um sich zur Fachkraft für die Aufbereitung zahnmedizinischer Instrumente qualifizieren zu lassen. Dieses Angebot, das bereits seit vielen Jahren erfolgreich in Düsseldorf läuft, soll in Kürze auch im Raum Aachen an den Start gehen.
Neben Vertretern der Stadt Aachen sowie von Jobcenter und Arbeitsagentur war die Aachener Zahnärztin Dr. Heike Heinen als weitere Botschafterin vor Ort, um gemeinsam mit ihren ZFA aus dem Berufsalltag zu berichten. Die Männer und Frauen aus Dr. Heinens Praxisteam erzählten dabei auch von ihren persönlichen Wegen in die Ausbildung, die in einigen Fällen – wie bei den Menschen im Publikum – von Flucht und Migration geprägt waren, um so Mut zu machen und vor allem um zu beweisen: Der Beruf kennt weder Nationalität noch Geschlecht oder Alter. „Das Wichtigste ist, dass Sie Leidenschaft mitbringen“, fasste Dr. Heil zusammen.
Und der gemeinsame Appell wirkte: Viele Teilnehmende stellten während des Vortrags sowie im Anschluss in Einzelgesprächen Fragen zum Arbeitsalltag sowie zu den Entwicklungsperspektiven in der Praxis. Insgesamt 52 Personen – und damit mehr als ein Drittel der Teilnehmenden – zeigten nach den Vorträgen Interesse an einem Praktikum oder einer Ausbildung. Um diese Interessierten schnell an geeignete Praxen zu vermitteln, ist die Kammer nun auf Unterstützung der Kollegenschaft vor Ort angewiesen.
Zahnärztinnen und Zahnärzte aus dem Raum Aachen, die nach Auszubildenden suchen oder Praktikanten aufnehmen, können auf der kostenlosen Stellenbörse dentoffert.de ein Inserat für eine Ausbildung sowie für ein Praktikum schalten.
Aber auch Zahnärztinnen und Zahnärzte außerhalb von Aachen sind aufgerufen, Stellenangebote zu inserieren, damit dieses Pilotprojekt mit Akteuren des lokalen Arbeitsmarktes auch in anderen Regionen fortgesetzt werden kann.
„Am Ende ist es eine Win-Win-Situation für alle: Wie bieten den Menschen einen abwechslungsreichen Job mit Perspektive, während wir gleichzeitig hochmotivierte Fachkräfte für unsere Praxen gewinnen“, so Dr. Heil.
Autor: Daniel Schrader