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Dr. Ralf Hausweiler als Kammerpräsident wiedergewählt

Auch Vizepräsident Dr. Thomas Heil sowie alle Mitglieder des bisherigen Vorstands haben bei der Kammerversammlung am 8. Februar in Neuss erneut das Vertrauen der Delegierten erhalten.


„Vor fünf Jahren habe ich erklärt, dass der Haushalt Chefsache werden muss“, erklärte Kammerpräsident Dr. Ralf Hausweiler vor seiner Wiederwahl, „inzwischen ist der Haushalt konsolidiert. Darauf will ich in den kommenden Jahren aufbauen: Ich möchte die Kammer in ihren Abläufen und Prozessen effizienter, moderner, schneller und effektiver gestalten.“ Für diese Aufgabe erhielt der Kammerpräsident schließlich auch das Votum der Delegierten. Mit 106 von 116 gültigen Stimmen wurde er fraktionsübergreifend für weitere fünf Jahre an die Spitze der Kammer wiedergewählt. Die Wahl war die erste Aufgabe, der im Dezember neu gewählten Kammerversammlung, die am 8. Februar in Neuss zum ersten Mal zusammentrat.

In seiner Antrittsrede machte Dr. Hausweiler klar, dass auch in Zukunft viel zu tun sei. Fachkräftemangel, Fremdinvestoren und vor allem Bürokratie: „Wir befinden uns in einem regelrechten Bürokratie-Burn-out“, sagte Dr. Ralf Hausweiler nach seiner Wiederwahl und legte damit das wichtigste Ziel für seine neue Amtszeit vor: „Wir brauchen dringend eine Taskforce auf Landes- und Bundesebene gegen diese ausufernde Bürokratie“, so der Kammerpräsident, „das Ziel: Alles, was nicht wissenschaftlich belegbar ist, wird aus dem Anforderungskatalog gestrichen.“

 

Standespolitik: mit einer Stimme und ohne Denkverbote

Beim Fachkräftemangel habe man mit der in Nordrhein koordinierten bundesweiten Ausbildungskampagne ein All-Time-High von deutschlandweit 16.000 Neuverträgen und eine Steigerung von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht. Die hochfrequentierte nordrheinische GOZ-Schulung „Make it simple“ sei inzwischen Vorbild für eine bundesweite Kampagne geworden und auch beim Thema Fremdinvestoren habe es einen großen Erfolg gegeben, wie Dr. Hausweiler berichtete: „Nach dreieinhalb Jahren intensiver Auseinandersetzungen hat die Stadt Düsseldorf endlich der Deutschen Zahnklinik, Kern des Geflechts der Dr Smile-Gruppe, ihre Konzession entzogen.“

Auf diesen Erfolgen wolle der Kammerpräsident in den kommenden fünf Jahren aufbauen. Dabei nannte er zwei wichtige Voraussetzungen: „Um diese Herausforderungen meistern zu können, ist es essenziell, dass unser Berufsstand und die Heilberufskammern in NRW wie in den vergangenen Jahren mit einer Stimme spricht“, erklärte Dr. Hausweiler, „darüber hinaus darf es bei der Suche nach Lösungen keine Denkverbote geben“

 

Dringende Themen: Bürokratie und Fachkräftemangel

Ebenfalls in seinem Amt wurde Vizepräsident Dr. Thomas Heil bestätigt. Vor der Wahl hatte Dr. Hausweiler sein Engagement – unter anderem beim Umzug der Verwaltung – in den vergangenen fünf Jahren gewürdigt: „Was Thomas Heil für dieses Haus getan hat, geht weit über den Begriff Ehrenamt hinaus.“

Auch er wurde mit einer deutlichen Mehrheit von 101 von 115 gültigen Stimmen fraktionsübergreifend in seinem Amt bestätigt. Dr. Heil machte nach seiner Wiederwahl deutlich, wie dringend eine Bürokratieentlastung der Kollegenschaft sei: „In Zeiten, in denen gutes Personal knapp ist wie das Wasser in der Wüste, müssen wir die Ressource Personal auch dort einsetzen, wo sie gebraucht wird. Wir und unsere Mitarbeiter gehören an den Patienten – wir alle brauchen wieder mehr Zeit für das, was uns Spaß macht, wir alle brauchen wieder mehr Zeit für Zahnmedizin“, so der Vizepräsident. „Bürokratie hat noch keinen Patienten geheilt!“

 

Gesamter Kammervorstand im Amt bestätigt – neuer Vorstand im VZN

Mit ZA Mattias Abert, Dr. med. habil. Dr. Georg Arentowicz, Dr. Erling Burk, ZA Lutz Neumann, Dr. Ursula Stegemann, Dr. Hans-Jürgen Weller und Dr. Rainer Zierl wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder mit jeweils deutlicher Stimmmehrheit wiedergewählt.

Einen Personalwechsel gab es dagegen im Versorgungswerk. Nachdem ZA Dirck Smolka und Dr. Dr. Detlef Seuffert nach rund drei beziehungsweise zwei Jahrzehnten in ihren Ämtern nicht mehr zur Verfügung standen, wurde ZA Udo von den Hoff zum neuen Vorsitzenden des VZN gewählt. Renditen zu erwirtschaften, werde zunehmend herausfordernder, so ZA Udo von den Hoff nach seiner Wahl, gleichzeitig steigen die Anforderungen an ein aktives Risikocontrolling, um die Erfolge abzusichern und Schadensfälle zu vermeiden. Zum Vizevorsitzenden des VZN wurde Dr. Jürgen Schmitz gewählt.

 

Viele neue Delegierte in der Kammerversammlung

Insgesamt 40 der 121 Delegierten sind neu in der Kammerversammlung. Der Anteil der Frauen liegt mit 38 Prozent (zuvor 40 Prozent) ebenso wie das durchschnittliche Alter mit 54 Jahren (zuvor 53 Jahre) auf einem ähnlichen Niveau wie in der vorherigen Legislatur.

Nachdem bei der konstituierenden Sitzung vor allem die Wahlen der Gremien im Mittelpunkt standen, wird es bei der kommenden Sitzung am 24. Mai wieder politischer. Bis dahin steht voraussichtlich auch fest, welche neue Bundesregierung die Geschicke des Landes lenken wird. „Wir brauchen einen Politik- und Stilwechsel in Berlin“, mahnte Dr. Hausweiler

Jemand wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, der Selbstverwaltung, Kammern, Freiberuflichkeit als Grundpfeiler des Gesundheitswesens und der Gesellschaft schätze und bei dem der Erhalt des dualen Systems und Bürokratieabbau nicht bloße Lippenbekenntnisse seien, wäre ein guter Kandidat für Berlin. „Nach eigenen Angaben will er den Koalitionsverhandlungen seinen Stempel aufdrücken“, so Dr. Hausweiler, „Hoffen wir, dass dies für den dringenden Politikwechsel auch gelingt.“

Autor: Daniel Schrader / Foto: Anne Orthen

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