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Mundgesundheit: Kranke Zähne – kranker Mensch

Schöne Zähne, weiße Zähne, glatte Zähne, gerade Zähne, gesunde Zähne – um all dies kümmern sich Zahnärztinnen und Zahnärzte.


Sie sind als Zahn-Ärzte Spezialisten für alle Erkrankungen der Mundhöhle und wissen, welche Folgen kranke Zähne auf den ganzen Körper haben. Bleiben Karies und Parodontitis unbehandelt, können sich Bakterien durch die neue Eintrittspforte im Körper weiter ausbreiten.

 

Beispiel Karies

Bakterien zerstören die äußeren Zahnschichten und erreichen dann das durchblutete Zahnmark. Bleibt das Zahnloch unbehandelt, stirbt das Zahnmark ab und durch die Entzündung löst sich der Knochen an der Wurzelspitze auf. Später folgen eitrige Gesichtsschwellungen, die sich gefährlich bis in die Kieferhöhle oder die Halsregion ausdehnen können.

 

Beispiel Parodontitis

Bakterielle Beläge zerstören nicht nur die Zähne, sondern entzünden auch das Zahnfleisch. Ignoriert man dies, kann sich die noch kleine Wunde auf den Zahnhalteapparat mit Wurzelzement, Haltefasern und Knochen ausbreiten und wird somit zur Parodontitis. Addiert man bei einer ausgeprägten Parodontitis alle Wundflächen, summiert sich die Größe leicht auf die Fläche einer ausgewachsenen Männerhand. Das Wort „Entzündung“ sagt es schon: So wie aus einer kleinen Streichholzflamme ein großer Brand entstehen kann, löst ein kleiner Herd im Körper weitere Schäden aus, falls das Immunsystem – die körpereigene „Feuerwehr“ – nicht Schlimmeres verhindert. Deshalb steigt das Risiko für Herzkreislauferkrankungen (Arteriosklerose, Herzmuskelentzündungen und Infarkte) um das Dreifache, Atemwegserkrankungen können ausgelöst oder verschlimmert werden, ein bestehender Diabetes kann verstärkt werden und das Risiko einer Schwangeren, eine Frühgeburt zu erleiden, wächst auf das Siebenfache an.

Die Ursache für Mundgeruch liegt nur selten im Magen, sondern zu 90 Prozent im Mund- und Rachenraum. Meist sind Zahnfleischerkrankungen und schlechte Mundhygiene verantwortlich. Unzureichende Hygiene und schlechter Sitz von herausnehmbarem Zahnersatz begünstigen Pilzerkrankungen.

 

Zähne sind Teamspieler

Zähne spielen nur im Team zusammen. Jeder Zahn hat seine Aufgabe und sogar jede Neigung und Wölbung auf den Kauflächen hat von der Natur ihre eigens zugewiesene Funktion. Man stelle sich ein Zahnrad vor, bei dem eine Zacke fehlt. Eine Fehlverzahnung entsteht zum Beispiel durch Fehlstellungen, Zahnverlust oder übergroße Füllungen und führt am Ende zu Überlastungen der Kaumuskeln und des Kiefergelenks. Erste Anzeichen sind Verhärtungen der Kaumuskulatur. Unbehandelt macht sich später das Gelenk oft durch Knackgeräusche bemerkbar. Auch Kopfschmerzen, besonders in der Schläfenregion, sind typische Symptome. Wegen der engen Nachbarschaft zum Ohr kann das kranke Gelenk sogar Ohrenschmerzen vortäuschen oder unangenehme dauerhafte Nebengeräusche (Tinnitus) herbeiführen. Man nimmt an, dass heute ca. jede vierte Tinnituserkrankung durch Kiefergelenkprobleme ausgelöst wird.

Können die Zähne ihre Hauptfunktion, die Nahrungsaufnahme, nicht mehr zufriedenstellend ausführen, ändern sich die Ernährungsgewohnheiten entsprechend und es folgen Magen- und Darmprobleme mit Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit. Eine weitere wichtige Aufgabe der Zähne ist die Kommunikation, denn die Zähne sind für Aussprache mit verantwortlich und beeinflussen maßgeblich das äußere Erscheinungsbild.

 

Zahnarzt erkennt auch Allgemeinerkrankungen

Viele Allgemeinerkrankungen sieht der Zahnarzt als erster. Z. B. Leukämie und Aids erkennt der Zahnarzt frühzeitig an den Mundschleimhäuten. Auch Vorstufen von bösartigen Mundschleimhauterkrankungen kann der Zahnarzt rechtzeitig diagnostizieren und somit Leben retten.

Zähne sind wertvolle Körperteile. Regelmäßige Untersuchungen und frühzeitige Behandlungen sind ein wesentlicher Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsvorsorge.

 Dr. med. dent. Jürgen Zitzen


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Kontakt

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Patientenberatungsstelle der Zahnärztekammer Nordrhein

02131 / 53119 280

Telefon-Hotline für Patienten montags von 12.00 bis 15.00 Uhr und donnerstags von 09.00 bis 12.00 Uhr, an jedem 2. Mittwoch im Monat auch 15.00 bis 17.00 Uhr.

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