Von Mundgeruch (Halitosis) ist bisweilen jeder betroffen. Viele Menschen sind sehr verunsichert, da man den eigenen Mundgeruch schlecht wahrnehmen kann. Gewissheit bringt der sogenannte „Airbag-Test“. Dazu braucht man lediglich eine dünne, saubere und geruchsfreie Plastiktüte, die man langsam aufbläst. Das Fassungsvermögen sollte etwa 10 Liter betragen, also etwa so viel wie ein normal großer Eimer fasst.
Anschließend geht man einige Schritte zur Seite und lässt die eigene Atemluft langsam aus der Tüte ausströmen, wie aus einem Luftballon. Hat man schlechten Atem, wird man dies jetzt bemerken können.
Ursache häufig im Mundraum zu finden
Bei Mundgeruch kann der Zahnarzt helfen: Zunächst einmal sollten Sie ihn auf Ihr Problem ansprechen, denn nur wenige Zahnärzte kommen aus Taktgefühl von sich aus darauf zu sprechen. Die meisten von Mundgeruch betroffenen Menschen können davon ausgehen, dass der Mundgeruch nicht aus dem Magen oder von einer anderen Krankheit herrührt, sondern – wie der Name schon nahelegt – aus dem Mundraum. Und dafür ist Ihr Zahnarzt der richtige Ansprechpartner.
Der Zahnarzt inspiziert die Zähne und fahndet nach Nischen und Defekten. Er untersucht das Zahnfleisch, misst die Zahnfleischtaschen aus und nimmt eventuell vorhandenen Zahnersatz genau in Augenschein. Auch die Zunge und die übrige Mundschleimhaut werden dabei untersucht. Gibt es in diesen Bereichen Auffälligkeiten, so kann er eine geeignete Therapie vorschlagen. Daneben informiert der Zahnarzt oder sein Praxisteam zu besonderen Pflegetechniken, wie z.B. der Gebrauch spezieller Zahnseide, eines Zungenreinigers oder einer Spüllösung.
Zahnarzt um Rat fragen
Ein zu geringer Speichelfluss, wie er mit der Einnahme vieler Medikamente einhergeht, kann ebenfalls zu Mundgeruch führen. Nehmen Sie also die Beipackzettel Ihrer Arzneimittel ruhig mit zum Zahnarzt, er wird sich auch aus anderen Gründen (Diabetes, gerinnungshemmende Mittel) dafür interessieren.
Wenn außer dem Betroffenen niemand sonst einen schlechten Geruch wahrnimmt und ein objektives Urteil gewünscht wird, können auch Messungen durchgeführt werden. In hartnäckigen Fällen kann auch die Überweisung zu einem Spezialisten in Frage kommen, was aber selten erforderlich ist.
Scheuen Sie sich bei schlechtem Atem also nicht, in Ihrer Zahnarztpraxis um Rat zu fragen. Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt wird Ihnen gerne weiterhelfen!
Dr. med. dent. Henry Snel